Aufruf – Kurzversion

Selbstbestimmte Einzelunterbringung für alle Wohnungslosen bis Ende
November!

SONST BESETZEN WIR!!!

Seit Monaten kämpfen Wohnungslose gemeinsam mit solidarischen Menschen
und Initiativen für eine würdevolle Unterbringung.
Oberbürgermeister Onay präsentiert wohlklingende Pläne – fürs nächste
Jahr. Aber der Winter steht vor der Tür und die ca. 4000 Wohnungslosen
in Hannover brauchen jetzt ein Zuhause.
Die Bedingungen in den Massenunterkünften sind unwürdig und viele
Wohnungslose gehören zudem wegen chronischer Krankheiten und
eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung zur
Corona-Risikogruppe. An Abstand und Hygiene ist bei den Bedingungen in
den Massenunterkünften aber nicht zu denken – und Zuhause bleiben kann
man nicht, wenn man keines hat. Die Unterkünfte schmeißen um 9 Uhr Alle
auf die Straße.
In den Tagestreffs bleibt zur Zeit nur Platz für weniger als ein Viertel
der Leute, die dort vor der Corona-Pandemie einen Ort zum Aufwärmen,
Kaffee trinken und den Zugang zu Toiletten und Waschgelegenheiten
gefunden hatten.

Die allgemeine Wohnungsnot und der Umgang mit Wohnungslosen sind kein
Zufall, sondern Ergebnis der marktförmigen Wohnungspolitik und dem
völligen Versagen der Stadt Hannover, dieser Entwicklung etwas
entgegenzusetzen.

Doch damit ist jetzt Schluss! Wir, Betroffene von Wohnungslosigkeit und
Menschen aus Sozialen Bewegungen und Mietkämpfen, haben uns
zusammengetan, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Die Zeit, vor
dem Rathaus zu stehen und um Würde zu bitten, ist vorbei! Wir sehen auch
keinen Sinn mehr darin, an irgendwen zu appellieren. Wir wollen nicht
mehr diskutieren oder verhandeln. Die Probleme wurden oft genug benannt
und alle Standpunkte sind ausgetauscht.

Wir stellen den Verantwortlichen der Stadt Hannover hiermit eine Frist
bis Ende November 2020.
Wenn bis dahin nicht alle Wohnungslosen, die es wollen, einen Platz in
einer würdevollen Einzelunterbringung bekommen haben, schreiten wir zur
Tat und zeigen, wie unbürokratisch leerstehende Häuser und Wohnungen zu
einem Zuhause werden können – dann besetzen wir sie!